Fossilien aus der Rügener Schreibkreide - Teil 1

11.02.2018 / 22.11.2018

Die Rügener Schreibkreide besteht fast vollständig aus karbonatischen Bestandteilen (Kalziumkarbonat) des Unter-Maastrichtiums. Der feinkörnige Kalk enthält demnach überwiegend kleine Kalkreste von Coccolithen (Kalkalgen). Größere Fossilien sind hingegen seltener zu finden. Aber genau diese Versteinerungen sind bei Sammlern sehr begehrt. Zu ihnen gehören die Schwämme, die Brachiopoden, die Mullusken (Muscheln, Schnecken, Ammoniten ...), die Stachelhäuter (Seeigel, Seesterne ...) u.a.m.

Nachfolgend wird eine kleine Auswahl von Fossilien aus einer privaten Sammlung vorgestellt.

Litereraturempfehlung:

Kutscher, Manfred (2007) - Die Insel Rügen - Die Kreide, Verein der Freunde und Förderer des Nationalparks Jasmund e. V., Sassnitz 

Kutscher, Manfred (2003) - Bestimmungsschlüssel der Seeigel (Echinoidea) der Weißen Schreibkreide (Kreide, Unter-Maastrichtium) von Rügen (Deutschland) und Møn (Dänemark), Verl. Dr. Frank Rudolph, Wankendorf 

Kutscher, Manfred (2013) - Die Rügener Schreibkreide - ein Multitalent, Verein der Freunde und Förderer des Nationalparks Jasmund e. V., Sassnitz

Nestler, Helmut (2002) - Die Fossilien der Rügener Schreibkreide - Neue Brehm-Bücherei Bd. 486, Magdeburg

Reich, Mike, Peter Frenzel (2002) - Die Fauna und Flora der Rügener Schreibkreide, Arch. f. Geschiebekunde, Band 3, H. 2/4

Internet:

https://www.kreidemuseum.de/fossilien-uebersicht/

 

Abb. 1: Die Kreideküste von Rügen, Abschnitt zwischen Wissower Klinken, E.-M.-Arndt-Sicht und Tipper Ort.

 

   

Abb. 2 u. 3: Links Kreideabbruch zwischen Tipper Ort und Kieler Bach, rechts Spülsaum mit zerkleinerter Kreide, der gute Fundmöglichkeiten bietet.

 

Abb. 4: Fossilfund im Spülsaum (Galerites sp.).

 

Abb. 5: Blick auf einen Teil der Sammlung aus der Rügener Schreibkreide mit Schwerpunkt Seeigel.

 

Abb.6: Fast vollständig abgerollter Seeigel (Steinkern) vom Formen-Typ "Galerites" mit deutlich erkennbaren Ambulakralporen und Genitalporen im Apikalbereich.

 

   

Abb. 7 u. 8: Zwei irreguläre Seeigel ausgefüllt mit Feuerstein und in "Schalen"-Erhaltung.

 

Abb. 9: Blick auf einen Teil der Sammlung, Seeigel vom Formen-Typ "Galerites", Steinkernerhaltung mit Resten des ursprünglichen Gehäuses. 

 

   

Abb. 10 u. 11: Stark abgerollter irregulärer Seeigel, links Apikalseite, rechts Oralseite.

 

   

Abb. 12 u. 13: Zwei sehr seltene vierstrahlige Seeigelsteinkerne, links Apikalseite, rechts Oralseite.

 

   

Abb. 14. u. 15: Irregulärer Seeigel vom Formentyp-Typ "Echinocorys" in "Schalen"-Erhaltung, links lateral-apikale Ansicht, rechts orale Ansicht.

 

   

Abb. 16 u. 17: Irregulärer Seeigel, Cardiaster granulosus in sehr guter "Schalen"-Erhaltung, links Apikalseite, rechts Oralseite. 

 

   

Abb. 18 u. 19: Steinkernerhaltung eines irregulären Seeigels, vermutlich Cardiaster sp, links Apikalseite, rechts Oralseite.

 

Abb. 20: Regulärer Seeigel, Stereocidaris sp. mit sehr gut ausgeprägten Gehäuseplatten, auf Feuerstein aufsitzend.

 

   

Abb. 21 u. 22: Regulärer Seeigel, Stereocidaris sp., links laterale Ansicht, rechts Bildausschnitt mit Seeigelplatten im Interambulakralbereich.

 

   

   

Abb. 23 bis 26: Reguläre Seeigel "phymosomatoiden" Typs in sehr guter "Schalen"-Erhaltung, mit Feuerstein ausgefüllt, der Form wegen auch als "Turbanseeigel" bezeichnet.

 

   

Abb. 27 u. 28: Zwei stark abgerollte "phymosomatoide" Seeigel, Steinkernerhaltung mit deutlicher Abzeichnung der Ambulakral- und Interambulakralbereiche.

 

Abb. 29: Regulärer Seeigel "saleniden" Typs mit ausgeprägtem Scheitelschild, auf Feuerstein aufsitzend.

 

Abb. 30: Auf Feuerstein aufsitzende Marginalplatten (Randplatten) eines Seesterns.

 

Abb. 31: Schüttungsbild von "Kleinfossilien" aus dem Spülsaum mit Kalkschwämmen (Porosphaera), Korallen (Parasmilia), Belemnitenrostren, Seeigelplatten und Serpulidenröhren sowie ein silurisches Geschiebefragment (Koralle?, rechts unten) .

 

   

Abb. 32 u. 33: Zwei weitere Abbildungen von "Kleinfossilien" aus dem Spülsaum, links Seeigelstacheln und Seeigelplatten von Cidariden sowie Kalkschwämme, Serpulidengehäuse und Seelilienstielglieder, rechts Gehäuse der Koralle Parasmilia excavata.

 

Abb. 34: Ein sehr großes Exemplar der kreiselförmigen Einzelkoralle Parasmilia excavata auf Feuerstein aufsitzend.

 

Abb. 35: In Feuerstein enthaltener Schwamm Aulaxinia sulcifera mit einer markannten länglichen "Streifung".

 

   

Abb. 36 u. 37: Hyotissa semiplana, eine Austernmuschel mit deutlich "eingefalteten" Klappen, auf Feuerstein aufsitzend.

 

   

Abb. 38 u. 39: Links rechte Muschelklappe von Neithea sexcostata auf Feuerstein aufsitzend, rechts kleine Zusammenballung von Muschelschalen in Steinkernerhaltung. 

 

Abb. 40: Mit Feuerstein ausgefüllte doppelklappige Muschel Pinna decussata. 

 

Abb. 41: Zwei Exemplare von Neoliothyrina obesa (Brachiopoda/ Armfüßer).

 

Abb. 42: Sehr gut erhaltenes Rostrum eines Belemniten (Belemnella (Pachybelemnella) sumensis) auf einer Feuersteinknolle.  

 

   

   

Abb. 43 bis 46: Steinkernerhaltung eines Nautiliden (sehr selten!) in vier Ansichten.

 

Abb. 47: Ein schönes "Naturspiel": Ein irregulärer Seeigel vom Typ Galerites (Steinkern) festgehalten in einem Feuerstein "Hühnergott".

 

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